Antiquitäten sammeln – teurer Spaß oder Hobby für Jedermann?

Eigentlich sollte die Liebe zu Antiquitäten ein Hobby für Jedermann sein. Denn dann würden keine Billigmöbel mehr produziert, die gleich wieder auf dem Müll landen. Dann würden alte Möbel gekauft. Oder handwerklich sauber hergestellte, die das Zeug dazu haben, selber zur Antiquität zu werden. Dann würde sich die Reparatur eines Möbels wieder lohnen, denn einen teuren Stuhl wirft man nicht weg, nur weil das Stuhlbein wackelt. Eine solche Einstellung würde Umwelt und Klima schonen. Und es würde für eine Gesellschaft stehen, die das Handwerk schätzt, die Traditionen hoch hält und die Ressourcen schont. Das pure Gegenteil also dessen, wofür die moderne Konsum- und Wegwerfgesellschaft steht.

Hätte jeder alte Möbel, wären Antiquitäten nichts Besonderes

Das ist der Blickwinkel der Umwelt. Der Blickwinkel der Sammler sieht anders aus: Würde sich jeder für Antiquitäten interessieren, würden die Preise in die Höhe schießen. Denn so viele Biedermeier-Stühle gibt es ja gar nicht. Abgesehen davon: Hätte jeder alte Möbel, wären sie nichts Besonderes mehr. Aus diesem Blickwinkel betrachtet sollte das Antiquitäten Sammeln also kein Hobby für Jedermann sein.

Möbel Antiquitäten müssen nicht teuer sein

Ein teurer Spaß aber ist es auch nicht. Oder besser gesagt: muss es nicht sein. Wer sich alte Möbel aus dem Sperrmüll oder auf Flohmärkten holt, wer auf Dachböden stöbert oder bei Wohnungsauflösungen ein waches Auge hat, der kann so manches schöne Stück günstig ergattern. Und selbst wenn beim Restaurieren ein Fachmann hilft, hat man doch hinterher ein altes Stück gerettet, das seinen Preis wert sein wird.